Wie Eltern im Lockdown die Beziehung zu ihren Kindern stärken können und stressfrei bleiben.

Wir leben in einer besonderen Zeit, einer Zeit der Veränderung. Covid hat uns alle getroffen, wenn auch alle auf unterschiedliche Art und Weise.

Derzeit findet der zweite Lockdown statt und wir hoffen natürlich alle, dass es der letzte bleibt.

Eltern trifft diese Veränderung besonders: Kindergärten und Schulen sind geschlossen. In den meisten Familien entfällt dadurch die Fremdbetreuung, die Arbeit bleibt meist trotzdem. Der Haushalt auch. Und die allgemeinen To Do’s werden auch nicht weniger. Wie soll man das alles schaffen und dabei auch noch die Harmonie in der Familie wahren?

Man sitzt aufeinander. Tag und Nacht. Das ist keine einfache Situation. Doch wie immer im Leben, kommt es ganz darauf an, was wir selbst draus machen.

Was kann man tun, um Stress und Ärger zu vermeiden?

Strukturieren:

Zeit einteilen

Es ist wichtig, dass wir unsere Zeit einteilen und sehr empfehlenswert einen Tages- und Wochenplan zu erstellen. Wir können uns vor Augen führen, was wir alles zu tun haben und unsere To Do’s gleichermaßen auf die Woche verteilen. Im besten Fall erstellen wir diesen Wochenplan gemeinsam mit der ganzen Familie. So sehen alle, wer wen wann unterstützen muss und alle wissen bescheid. Kinder lernen dadurch sich selbst zu strukturieren und Verantwortung zu übernehmen. Außerdem kann gemeinsam geschaut werden, wer wo Unterstützung benötigt. So wird der Teamgeist der Familie gestärkt.
Wichtig ist hierbei auch zu erkennen, wenn deine Woche nur noch aus Erledigungen und Arbeit besteht und du keine Zeit mehr für dich selbst hast.

Kinder mit Freunden / Verwandten aufteilen

Glücklicherweise dürfen wir in diesem Lockdown noch Besuch bekommen oder welchen abstatten. Das sollten wir auch dringend nutzen und uns Unterstützung mit der Kinderbetreuung holen. Vielleicht können die Großeltern jeden Tag ein paar Stunden übernehmen. Oder man schliesst sich mit Freunden zusammen und vereinbart ein paar Treffen, in denen sie dir etwas Zeit frei räumen können.

Wir Eltern sollten uns in dieser Zeit auch gegenseitig unterstützen. Sprich mit den Eltern der besten Freunde deiner Kinder und vereinbare mit ihnen feste Zeiten, in denen du deine Kinder zu ihnen bringst und dann genauso anders herum. So bleiben deine Kinder mit ihren engsten Freunden in Kontakt, was wichtig für ihr Wohlbefinden und ihre Entwicklung ist. Außerdem schaffen wir uns dadurch kinderfreie Zeit, die wir für uns nutzen können.

Kinder mit Partner aufteilen

Teile dir die Kinderbetreuung mit deinem Partner auf, wenn möglich. Arrangiert feste Zeiten, in denen ihr abwechselnd mit den Kids raus geht. Der andere kann in der Zeit ungestört arbeiten, Sachen erledigen oder entspannen.

Sich unbedingt Zeit für sich selbst nehmen

Bei der Zeitplanung solltest du unbedingt darauf achten, dass du dabei nicht zu kurz kommst. Plan dir Zeit für dich, deine Hobbys und deine Entspannung ein. Stress und negative Gefühle entstehen immer dann, wenn wir uns verausgaben. Das kann schnell zu einem Burn-Out und dann in die Depression führen. Versuch nicht alles alleine unter einen Hut zu bekommen.
Wir haben alle nur eine bestimmte Anzahl an Stunden pro Tag, in denen wir Dinge schaffen können. Wenn du bei der Zeitplanung merkst, dass deine Woche nur noch aus Arbeit und Erledigungen besteht, solltest du dir unbedingt Zeit für dich frei halten. Nur wenn Kinder glückliche Eltern haben, können sie selbst glücklich sein.

Schau dir hier unbedingt meine Tipps für eine effektive Morgenroutine für Eltern an. So hast du deine Me-Time gleich zu Beginn des Tages gesichert.

 

Abwechslung für Kinder:

Aktiv und Ruhig

Für Kinder in jedem Alter ist der Lockdown eine Herausforderung. Sie müssen sich genauso einschränken wie wir und häufig wird ihr Bewegungsdrang dabei nicht genügend gestillt.
Achte darauf, dass ihr genug Zeit für Aktivitäten im Freien einplant, wo deine Kinder sich auspowern können.
Aber auch zu Hause kannst du zum Beispiel eine Stunde am Tag eine Mini-Disco machen, in der die Kids singen, tanzen, springen und auch mal laut sein dürfen.

Beobachte deine Kinder: Wann brauchen sie Ruhe und wann müssen sie sich auspowern? Versuche auf ihren Rhythmus einzugehen.
Musik ist dabei unheimlich hilfreich. Musik ist Frequenz und sie beeinflusst immer auch unsere eigene Schwingungsfrequenz. Sie kann uns beruhigen oder aufheitern. Wir sollten unbedingt das Geschenk der Musik in Anspruch nehmen um die Energie unserer Familie nach unseren Wünschen zu beeinflussen.

Gemeinsam und selbständig

Je nach dem wie alt deine Kinder sind, können sie sich schon etwas länger selbst beschäftigen. Wenn ihnen dabei langweilig wird, hilft es häufig mit einigen Ideen ihre eigene Fantasie und Kreativität anzukurbeln. So schaffen es auch kleine Kinder mal über einen längeren Zeitraum sich selbst zu beschäftigen, nachdem wir ein Spiel mit ihnen begonnen haben und sie mit ihren Gedanken tief ins Spiel eingetaucht sind.

Die Zeit, die wir uns für gemeinsame Aktivitäten mit unseren Kindern eingeräumt haben, sollten wir auch voll und ganz ihnen widmen. Für Kinder ist es wichtiger, dass wir in der Zeit, die wir mit ihnen verbringen, auch voll und ganz bewusst anwesend sind und ihnen unsere volle Aufmerksamkeit schenken.

TV schauen

Das Thema Fernsehen schauen ist bei Eltern sehr umstritten. In einer wissenschaftlichen Studie hat man belegen können, dass Kinder, die sehr viel TV schauen, in ihrer Entwicklung langsamer sind, als Kinder, die wenig TV schauen.

Ich persönlich finde es sehr wichtig zu analysieren, WAS unsere Kinder sich dabei anschauen. Wir sollten das Kinderprogramm bewusst wählen und darauf achten, dass dort Werte und ein sozialer Umgang vermittelt werden, die wir uns für unsere Kinder selbst wünschen.

Wenn der Fernseher die einzige Möglichkeit ist, dir Zeit für dich frei zu schaufeln, dann ist dies besonders im Lockdown völlig in Ordnung. Überforderte und gestresste Eltern schaden den Kindern sicher mehr, als der TV Konsum.

Psychologischer Aspekt:

Mit Kindern den Tagesablauf und Situation besprechen.

Wir sollten unsere Kinder so weit wie möglich in unsere spezielle Situation und den Umgang damit einbeziehen. So haben sie mehr Verständnis für die aussergewöhnliche Situation während des Lockdowns und können diesen selbst besser verarbeiten. Außerdem fühlen sie sich dadurch ernst genommen und können besser ihre eigenen und die Bedürfnisse der Eltern abschätzen.

Wie viel über Corona erzählen?

Wieviel und was genau wir unseren Kindern über die gesamte gesundheitliche und politische Situation von Covid erzählen, sollte dem Alter des Kindes angepasst sein. Wir als Eltern sollten darauf achten, welches Weltbild sich bei unseren Kindern dabei manifestiert. Leben wir selbst in großer Angst, sollten wir versuchen diese Angst so wenig wie möglich auf unsere Kinder zu übertragen.
Für uns mag die Angst nach Corona abklingen (wenn auch nicht ganz), bei unseren Kindern wird sich diese allerdings bis zum Rest ihres Lebens verankern.

Kinder nehmen jegliche Erfahrung, die sie speziell in den ersten sieben Lebensjahren machen, in ihr Unterbewusstsein auf und bilden daraus ihr Weltbild, welches sie ein Leben lang begleiten wird. Ihre Glaubenssätze und ihr Energiekörper bildet sich in diesen Jahren und stellt später den Filter dar, durch den wir individuell diese Welt wahrnehmen und unser Leben manifestieren.

Achtsam sein und auf die eigenen Emotionen achten

Wir als Eltern sollten in dieser besonderen Zeit sehr achtsam sein und auf unsere Gefühle und unseren Körper hören. Stelle dir zwischendurch immer die Frage: Wie fühle ich mich? Wie fühlt mein Körper sich an? Welche Emotionen habe ich? Sind meine Gedanken positiv oder negativ? Fühle ich mich überfordert? Wie spiegelt mein Kind meine Gefühle und Gedanken wieder?

Als Eltern sollten wir in solchen Situationen möglichst ehrlich zu unseren Kindern sein und über unsere Gefühle mit ihnen sprechen. Dabei sollten wir darauf achten, dass wir unseren Kindern nicht die Schuld für negative Gefühle geben! Unsere Kinder mögen uns triggern und der Auslöser für unsere negativen Gefühle sein, sie sind jedoch niemals die Ursache. Sie triggern lediglich unsere negativen Glaubenssätze, die wir aus negativen Erfahrungen und Verletzungen aus unserer eigenen Kindheit mit uns herum tragen. Damit unsere Kinder nicht die selben negativen Glaubenssätze später mit sich herum tragen und darunter leiden, ist es wichtig, dass sie uns verstehen und nicht denken, etwas sei falsch mit ihnen.

Mit unseren Kindern offen und ehrlich zu sprechen und ihnen wirklich zuzuhören, ohne sie dabei zu berieten, ist in solch herausfordernden Zeiten essentiell wichtig für ihre Entwicklung und das Wohlbefinden der gesamten Familie.

Wenn wir als Eltern sehr gestresst sind und an unsere Grenzen kommen:

Sollten wir als Eltern merken, dass wir täglich gestresst sind, stets an unsere Grenzen kommen und unsere Emotionen uns überkommen oder dass wir nur noch Ängste und negative Gedanken haben, dann müssen wir der Sache auf den Grund gehen und etwas verändern. Die Veränderung kann nur in uns selbst statt finden. Es ist ziemlich zwecklos zu versuchen jemand anderen zu ändern (Partner, Kinder). Selbst wenn wir eine Veränderung in einer dritten Person hervor rufen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jemand anderes diese Wunden in uns wieder hervor holt. Das bedeutet nicht, dass wir uns von anderen Personen alles gefallen lassen müssen. Wir müssen aber unsere Grenzen klar setzen, diese klar kommunizieren und uns überlegen, welche Konsequenzen wir für uns selbst ziehen, wenn diese dann doch überschritten werden.

In solchen Situationen müssen wir herausfinden, was genau uns triggert. Triggern andere Menschen vielleicht negative Glaubenssätze in uns? Diese können sein „Ich bin es nicht wert“, „Meine Meinung zählt nicht“, „auf meine Gefühle und Bedürfnisse nimmt niemand acht“ und so weiter. Wenn wir herausfinden, welche alten Muster in uns hervorgerufen werden, dann können wir diese bewusst wieder auflösen.

Ist es vielleicht die Angst, die mein Handeln leitet? Bin ich überfordert? Ist es der Job? Der Partner? Die Kinder?
Wir müssen uns bewusst Gedanken machen und die Situationen analysieren, die uns gestresst fühlen lassen.

Im nächsten Schritt müssen wir für mehr Entspannung sorgen. Da gehört nicht unbedingt immer mehr Zeitaufwand dazu. Meditation und bewusste Atemübungen kann man üben und immer zwischendurch anwenden, um sich eine kurze Entspannung zu gönnen.
Für mehr Entspannungsübungen, schaue dir diesen Artikel hier an.

 

Loslassen

Zu guter letzt: Versuche loszulassen. Loszulassen von dem Gedanken, alles perfekt zu machen. Loszulassen von dem Drang, alles unter zu Kontrolle zu haben. Manchmal ist die letzte Lösung einfach mal eine „Scheiß-Egal“ Haltung einzunehmen. Wir machen uns selbst meistens viel zu viel Druck alles gebacken zu bekommen.

Frage dich immer: Ist diese Situation wirklich so schlimm? Hängt ein Leben davon ab? Lohnt es sich wirklich deswegen die Nerven zu verlieren oder so traurig zu sein?

 

 

Danke, dass du diesen Artikel gelesen hast und Bewusstsein in dein Familienleben bringen möchtest.
Mit viel Liebe geschrieben,
Ksenija.

  


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